Baselstrasse in Solothurn: Sanierung für 88 Millionen Franken
Der Kanton Solothurn und das Bahnunternehmen Aare Seeland mobil AG (asm) haben am Mittwoch das Bauprojekt vorgestellt und dem Bundesamt für Verkehr (BAV) zur Prüfung eingereicht, wie die beiden Bauherren mitteilten.
Die Baselstrasse ist gefährlich. Fussgängerinnen und Fussgänger, Velos, Fahrzeuge sowie die Bahn haben kaum Platz und kommen sich immer wieder in die Quere. In den Jahren 2011 bis 2020 gab es auf dem Kreisel Baseltor insgesamt 47 Unfälle.
Dabei erlitten 18 Personen leichte Verletzungen. Eine Person wurde schwer verletzt. Die Regionalbahn, die im Volksmund «Bipperlisi» (früher: Solothurn-Niederbipp-Bahn) heisst, war in zwölf Unfälle involviert.
Verkehr sollen sicher fliessen
Die Baselstrasse hat laut Baudirektorin Sandra Kolly (Mitte) ihr Lebensende erreicht und muss umfassend saniert. Die Strasse solle für den Verkehr sicherer werden.
Das Sanierungskonzept sieht vor, dass sich die Züge neu getrennt nach Fahrtrichtung in die entsprechende Spur in den Strassenverkehr einfädeln. Damit kann der Verkehr besser und sicherer fliessen, wie es in der Medienmitteilung heisst. Es werde Raum geschaffen für breite Gehwege, die auch für Velos mitbenutzt werden könnten.
Intelligente Ampelanlagen sollen den Verkehr steuern und den Verkehrsfluss optimieren. Die Bahn wird laut Konzept priorisiert, damit der Fahrplan auch während den Stauzeiten eingehalten werden kann. Gemäss asm-Direktor Fredy Miller transportiert die Bahn pro Tag 2300 Personen. Im Jahr 2030 sollen es täglich 3400 Personen sein.
Es wird immer teurer
Vor zwei Jahren rechneten der Kanton und die asm mit Kosten von rund 55 Millionen Franken. Im Jahr 2019 war von Kosten bis zu 40 Millionen Franken die Rede - mittlerweile sind es 88 Millionen Franken.
60 Prozent der Aufwendungen finanziert der Bund über den Bahninfrastrukturfonds und das Agglomerationsprogramm. Der Kanton Solothurn übernimmt 30 Prozent der Kosten. Die restlichen zehn Prozent teilen sich die Stadt Solothurn, die Gemeinde Feldbrunnen-St. Niklaus und die Werkleitungseigentümer auf.
Derzeit prüft das BAV das Projekt, das im kommenden Jahr öffentlich aufgelegt werden soll. Wenn der Kantonsrat und die Gemeinden die Kredite Anfangs 2024 bewilligen und das Bewilligungsverfahren zügig über die Bühne geht, sollen die Bauarbeiten im Jahr 2026 starten. Sie werden voraussichtlich drei Jahre dauern.