Argentiniens ultraliberaler Präsident Milei leitet Reformen ein
Zuvor waren in der Hauptstadt Buenos Aires Tausende Menschen gegen den wirtschaftsliberalen Kurs der neuen Regierung auf die Strasse gegangen. Der Protest blieb weitgehend friedlich, nachdem die Regierung im Fall von Strassenblockaden mit harten Konsequenzen gedroht hatte. In Argentinien gibt es eine lange Tradition sozialer Proteste: Demonstranten blockieren oft tagelang die Strassen, um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen.
Argentinien befindet sich in einer schweren Wirtschaftskrise. Die Inflationsrate liegt bei über 160 Prozent, rund 40 Prozent der Menschen in dem einst reichen Land leben unterhalb der Armutsgrenze. Die zweitgrösste Volkswirtschaft Südamerikas leidet unter einem aufgeblähten Staatsapparat, geringer Produktivität der Industrie und einer grossen Schattenwirtschaft, die dem Staat viele Steuereinnahmen entzieht. Die Landeswährung Peso verliert gegenüber dem US-Dollar immer weiter an Wert, der Schuldenberg wächst ständig.