Aktivisten: Israels Marine stoppt neue Flotte mit Hilfsgütern für Gaza
Das israelische Aussenministerium veröffentlichte kurz danach eine Mitteilung, laut der es «einen weiteren fruchtlosen Versuch gab, die Seeblockade zu durchbrechen und sich in Kriegsgebiet zu begeben». Die Schiffe würden nun in einen israelischen Hafen gebracht. Alle Besatzungsmitglieder seien «in Sicherheit und bei guter Gesundheit» und würden aller Voraussicht nach umgehend abgeschoben.
Vergangene Woche hatte Israels Marine mehr als 40 Boote mit Hilfslieferungen für den Gazastreifen abgefangen. Gut 400 Besatzungsmitglieder aus Dutzenden Ländern - darunter die schwedische Aktivistin Greta Thunberg - wurden in Gewahrsam genommen, viele von ihnen inzwischen wieder freigelassen und abgeschoben. Die Organisatoren der «Global Sumud Flotilla» warfen den israelischen Behörden vor, mehrere Festgenommene körperlich und psychisch misshandelt, gedemütigt und ihrer grundlegenden Rechte beraubt zu haben. Israels Regierung wies derartige Anschuldigungen als «dreiste Lügen» zurück und betonte, alle Rechte der Festgenommenen seien «vollständig gewahrt» worden.
Kritiker werfen den Aktivisten vor, die Menge der von ihnen transportierten Hilfsgüter sei ohnehin zu gering, um der notleidenden Bevölkerung wirklich zu helfen. Es geht den Aktivisten auch darum, Solidarität mit den Palästinensern zu zeigen und Aufmerksamkeit auf ihre Lage und die Abriegelung des Gazastreifens zu richten. In Italien hat das Abfangen der «Global Sumud Flotilla» viele Menschen zu Demonstrationen mobilisiert.