Akiya zur Miete: Wachsende Nachfrage nach Japans verlassenen Häusern
«Ko» bedeutet «alt», «Minka» «Landhaus». Den Generationen, die während Japans rasantem Wirtschaftswachstum nach 1945 aufwuchsen, erschienen die teils jahrhundertealten, mit Japans wunderbarer traditioneller Baukunst errichteten Holzhäuser als unbequem und unzivilisiert. Stattdessen stellten sich die Inselbewohner Fertighäuser hin, die schon nach wenigen Jahrzehnten heruntergekommen aussehen und oft die Landschaft verschandeln. «Leider hat Japan keinen Denkmalschutz», erklärte dazu der deutsche Architekt Karl Bengs der dpa. Er hat sich in seiner Wahlheimat Japan dem «Recyceln» von «Kominka» verschrieben.
«Jeden Tag, an dem niemand in einem Haus wohnt, verfällt es, und plötzlich haben sie ein Haus, in dem seit mehr als zehn Jahren niemand mehr wohnt, und es ist einfach nicht mehr benutzbar», erklärte Parker J. Allen der Zeitung. Er ist Gründer einer Firma, die sich mit Akiya beschäftigt. Für Besitzer solch leerstehender Häuser sei dies die grösste Motivation, ihre Objekte zu vermieten, so Allen. Interessenten rät er jedoch angesichts oft fälliger Reparaturkosten, statt mündlicher Vereinbarungen einen genauen Vertrag abzuschliessen.