Grossangriff der Huthi-Rebellen im Roten Meer - Die Nacht im Überblick
Die Geschosse der Huthis seien aus den von den Rebellen kontrollierten jemenitischen Gebieten in das südliche Rote Meer in Richtung internationaler Schifffahrtswege mit Dutzenden Handelsschiffen abgefeuert worden, teilte das US-Regionalkommando weiter mit. Seit Ausbruch des Gaza-Krieges zwischen Israel und der islamistischen Hamas greifen die Huthis immer wieder Schiffe mit angeblich israelischer Verbindung im Roten Meer an. Auch greifen die Rebellen Israel auch immer wieder direkt mit Drohnen und Raketen an.
Hisbollah bestreitet Tod von Kommandeur
Es besteht die Sorge vor einer Ausweitung des Konflikts in Gaza auf andere Länder der Region - insbesondere auch auf den Libanon. Im dortigen Grenzgebiet zu Israel haben die Auseinandersetzungen zwischen Israel und der ebenfalls vom Iran unterstützten Hisbollah deutlich zugenommen. Die Hisbollah ist mit der Hamas verbündet.
«Heute haben wir im Norden den Hisbollah-Kommandeur der Flugeinheit im südlichen Libanon, Ali Hussein Berdschi, mit Hilfe eines Flugzeugs eliminiert», sagte der israelische Armee-Sprecher Daniel Hagari am Dienstag. Ein Hisbollah-Sprecher bestätigte seinen Tod, bestritt aber, dass es sich um den Anführer ihrer Drohneneinheit handelte. Erst am Vortag war ein Hisbollah-Kommandeur im Süden getötet worden. Laut Israels Aussenminister stand sein Land auch hinter dem Angriff.
Berdschi sei in einem Auto auf dem Weg zur Beerdigung des am Montag bei einem israelischen Angriff getöteten Hisbollah-Kommandeurs Wissam al-Tauil in dem Ort Kherbet Selem im Südlibanon gewesen, als eine Rakete in das Fahrzeug einschlug, sagten Augenzeugen der Deutschen Presse-Agentur. Israels Armee veröffentlichte dazu ein von einem Flugzeug aufgenommenes Video, in dem die Explosion eines Fahrzeugs zu sehen ist.
Berdschi soll bei Dutzenden Drohnenangriffen auf Israel das Kommando gehabt haben, hiess es. Wissam al-Tauil wiederum war nach Angaben der israelischen Zeitung «Haaretz» ebenfalls verantwortlich für mehrere Angriffe auf Israel. Angesichts der gespannten Lage in der Region betreiben Deutschland und die USA eine intensive Pendeldiplomatie.
Baerbock zu Gesprächen im Libanon erwartet
Aussenministerin Baerbock will an diesem Mittwoch in der libanesischen Hauptstadt Beirut die UN-Beobachtermission Unifil besuchen und sich über die aktuelle Lage informieren. Unifil überwacht das Grenzgebiet zwischen Israel und dem Libanon. Auf dem Programm Baerbocks in Beirut stehen auch Gespräche mit dem geschäftsführenden libanesischen Premierminister Nadschib Mikati und dem Kommandeur der Streitkräfte.
Zuvor hatte die Grünen-Politikerin bei einem Besuch in Ägypten mit Blick auf den Gaza-Krieg darauf gedrungen, dass die Zivilisten im Gazastreifen besser geschützt und versorgt werden müssen. «Die israelische Armee muss mehr tun, um die Zivilistinnen und Zivilisten in Gaza zu schützen», sagte sie. Zudem forderte Baerbock eine deutlich weniger intensive, gezieltere Anti-Terror-Operation in Gaza.
Auch Baerbocks US-Kollege Antony Blinken forderte bei Gesprächen mit Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu und dem Kriegskabinett in Tel Aviv am Dienstag die Vermeidung weiterer Opfer unter der Zivilbevölkerung des Gazastreifens und mehr humanitäre Hilfe. zudem warb er für eine Zweistaatenlösung. «Alle Partner, die ich auf dieser Reise getroffen habe, erklärten ihre Bereitschaft, eine dauerhafte Lösung zu unterstützen, die den Kreislauf der Gewalt beendet und die Sicherheit Israels gewährleistet», sagte Blinken am Dienstagabend.
Was am Mittwoch wichtig wird
Während Aussenministerin Baerbock Gespräche im Libanon führt, besucht ihr Parteikollege Robert Habeck Saudi-Arabien. Der Vizekanzler und Wirtschaftsminister will in der Hauptstadt Riad Gespräche zur Sicherheitslage in der Region und zu Energiefragen führen. Saudi-Arabien spielt eine wichtige Rolle mit Blick auf den Gaza-Krieg. Israel und die Regierung in Riad hatten sich zuletzt angenähert, ein Prozess, der auch nach dem Terrorangriff der Hamas und anderer extremistischer Palästinensergruppen in Israel am 7. Oktober nicht ganz zum Erliegen kam. Saudi-Arabien hilft zudem, Raketenbeschuss der Huthis auf Israel abzufangen.
Unterdessen setzt auch US-Aussenminister Blinken seine Nahost-Reise fort. Bisherige Stationen waren Israel, die Türkei, Griechenland, Jordanien, Katar, die Vereinigten Arabischen Emirate und Saudi-Arabien. Bis Donnerstag will Blinken nun noch das Westjordanland und Ägypten besuchen.