"Wir haben eine grossartige Beziehung." Das gelte sowohl für ihr persönliches Verhältnis als auch für die Beziehungen beider Länder, sagte Trump - und weiter: die Türkei sei ein wichtiger strategischer Partner für die USA. Auch die Handelsbeziehungen beider Länder hätten grosses Potenzial.
Das Verhältnis zwischen den Nato-Partnern Türkei und USA ist wegen diverser Streitpunkte angespannt. Die türkische Militäroffensive in Nordsyrien vor gut einem Monat hatte die Spannungen noch verschärft.
Die türkische Armee war am 9. Oktober mit verbündeten Rebellen in Nordsyrien einmarschiert, um die YPG aus dem Grenzgebiet zu vertreiben. Die YPG ist der Verbündete der US-Streitkräfte im Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS). Die Türkei betrachtet die Kurdenmiliz dagegen als Terrororganisation.
Trump hatte der Offensive mit einem Abzug der US-Truppen aus dem Grenzgebiet in Nordsyrien den Weg geebnet. Kritiker warfen ihm vor, die YPG so im Stich gelassen zu haben.
Im Streit um den Kauf eines russischen Raketenabwehrsystems vom Typ S-400 gibt es weiterhin keine Lösung zwischen den USA und der Türkei. Dass die Türkei militärische Ausrüstung von Russland gekauft habe, habe "einige sehr ernste Herausforderungen" geschaffen, sagte Trump. "Hoffentlich werden wir in der Lage sein, die Situation zu lösen."
Gespräche dazu seien geführt worden und würden auch in der Zukunft geführt. Die Aussenminister und die Nationalen Sicherheitsberater seien damit beauftragt, eine Lösung für das Problem zu finden, sagte Trump weiter. Erdogan wiederum sagte, die Probleme könne man nur mit Dialog überwinden.
Die Türkei hatte mit dem Rüstungsdeal im Sommer für Verärgerung beim Nato-Partner USA gesorgt. Washington befürchtet, dass Russland über das empfindliche Radar des Waffensystems an Daten über die Fähigkeiten des US-Kampfjets F-35 gelangt.
Ankara war Partner beim Bau des Kampfjets und wollte zahlreiche Flugzeuge kaufen. Nach dem Erwerb des russischen Raketenabwehrsystems schlossen die USA die Türkei zwar aus dem F-35 Programm aus. Harte Sanktionen blieben bislang aber aus.
(sda)